Wer sind die Gesichter hinter den Sessions und was sind ihre Gedanken zu Themen wie Künstlicher Intelligenz und ihrer Verbindung zur Sprache? Wir haben nachgefragt und stellen euch heute Isabelle Ewald, Ina Reis & Dr. Friederice Pirschel vor!

„An der Schnittstelle zur KI wird es bunt“

Bei der develop<her> KI Edition am 28.08.2021 ist Dataport, Deutschlands größter IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung, mit drei individuellen Sessions prominent vertreten. Damit wird einmal mehr deutlich: Im Public Sector ist das Thema KI nicht nur längst angekommen – obendrein bieten sich auch für Frauen echte Karrierechancen.

Friederice, Ina und Isa: Welche Sessions bietet ihr bei der develop<her> KI Edition an und was erwartet die Teilnehmer*innen hier ganz konkret?

Isa: Zugegeben, wer harten Codetalk erwartet – den/die müssen wir enttäuschen. Bei uns geht es vornehmlich um Themen an der Schnittstelle zur KI, die aber mindestens genauso spannend sind wie das gängige Buzzword-Bingo. Wir für unseren Teil haben uns vorgenommen, die Vielfalt  aufzuzeigen, die in KI steckt, denn hier geht es weit über das Planen und Programmieren hinaus: Gute KI fußt auf einem Fundament an klar definierten Werten und ganzheitlichen Strategien. Mehr noch: Sie lebt von vielen verschiedenen Perspektiven und Kompetenzen. Welche das sind, wollen wir in unseren Sessions einmal gezielt benennen, in dem wir Teilaspekte wie Ethik, die Bedeutung von Sprache sowie die Rolle von Geisteswissenschaftler*innen gesondert betrachten.

Dataport ist der IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung. Mit Verlaub: Wie viel Raum nehmen die o.g. Themen in Eurer täglichen Arbeit denn tatsächlich ein?

Ina: Mehr als man vielleicht denkt. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Ethik: Öffentliche Verwaltung ist ja immer auch Dienst am Bürger beziehungsweise der Bürger*in. Umso wichtiger ist es, dem Faktor Mensch genügend Raum zu geben – zum Beispiel im Antragswesen: Ist mein Code möglicherweise diskriminierend, weil ich die genderneutrale Anrede nicht mit eingeplant habe? Werde ich herunterpriorisiert, weil das angegebene Herkunftsland nicht Deutschland ist? Besondere Vorsicht gilt bei selbstlernenden Systemen: Diese können, durch verschiedenste Faktoren beeinflusst, ebenfalls diskriminierende Strukturen erlernen beziehungsweise reproduzieren. Bei der Bilderkennung haben wir zur Genüge von Fällen gelesen, bei denen Menschen mit dunkler Hautfarbe Nachteile erfahren haben.

Friederice: Das ist beim Einsatz beziehungsweise der Analyse von Sprache nicht anders: Werde ich vom System nicht bedient, weil es etwa meinen Dialekt nicht erkennt? Das kann zu Frust und Enttäuschung führen. Und dann gilt es, verlorengegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Besser man beugt vor, damit es gar nicht erst soweit kommt.

Damit wären wir bei Deiner Session, Friederice. Titel: Sprache als Schlüssel zur (KI-)Kultur: Gedanken einer Product Ownerin mit neurowissenschaftlichem Background. Welche Verbindung gibt es zwischen Sprache und KI?

Friederice: Wie Ina bereits gesagt hat, lauern beim Einsatz von KI überall kleinere bis größere Stolpersteine. Sprachliche Ungenauigkeiten zählen klar dazu. Als Product Ownerin treibe ich bei Dataport das Thema Automatic Speech Recognition voran, kümmere mich also darum, sprachgestützte Prozesse mithilfe von KI zu automatisieren. Entsprechende Lösungen kommen unter anderem dort zum Einsatz, wo viel protokolliert wird, etwa bei der Polizei- oder Justizarbeit. Umso wichtiger ist es, sich auf die eingesetzte KI verlassen zu können. Aber gerade, weil Sprache eine hochindividuelle Ausdrucksform ist, können Fehler passieren. Bei Dataport arbeiten wir eng mit den führenden Forschungseinheiten am Markt zusammen, wie etwa mehreren Fraunhofer Instituten. Als Neurowissenschaftlerin habe ich den Vorteil, dass ich die Brücke zwischen fachlichen Anforderungen und wissenschaftlicher Machbarkeit schlagen kann. Gerade bei KI, die sich einerseits permanent weiterentwickelt aber andererseits nicht vollkommen oder gar ‚unfehlbar‘ ist, ist das stets von Vorteil.

Isa, Du sprichst in Deiner Session vor speziell Geisteswissenschaftler*innen an? Warum?

Isa: Ich bin der lebende Beweis, dass man mit einem Non-Tech-Studium dennoch seinen Beitrag in einer sich digitalisierenden Welt leisten kann. Als Musikwissenschaftlerin habe ich primär eine geisteswissenschaftliche Prägung, was ich zunehmend als Vorteil ausspielen kann: Der systematische Blick auf Themen fällt mir leicht, ebenso das Erkennen von Mustern und Zusammenhängen. Ich denke, dass ist eine echte Superkraft, die in der Tech-Welt auch weiterhin an Bedeutung gewinnen wird – vor allem dort, wo strategisch gearbeitet wird. Und da vor allem Frauen geisteswissenschaftliche Studiengänge belegen, steigt damit auch die Chance auf mehr weibliche Handschrift im Digitalen.

Last Bu not Least: Warum darf man Eure Sessions auf keinen Fall verpassen?

Ina: Ganz einfach: Weil wir klar zeigen, wie bunt und vielfältig die Themen in der KI-Welt sind. Mehr noch: Wir zeigen, dass die Öffentliche Verwaltung ein Platz ist, in dem man innovative Themen treiben und echte Akzente setzen kann – ganz gleich, ob man Neuro- oder Musikwissenschaftlerin ist. Oder wie ich: IT-Trainee. Hier ist Platz für jede*n, der/die Lust auf Veränderung hat.

Kommt in eine ihrer Sessions bei unserer nächsten develop<HER> und lasst euch zeigen, warum du als Geisteswissenschaftler*in in die IT gehen solltest, welche Verbindungen KI zu Ethik und zur Sprache hat. Meldet euch schnell hier an, um einen der begehrten Plätze in einer der drei Sessions von den Dataport-Mädels zu ergattern!